Vrozenost a vrozené ideje u Descarta

The aim of this study is provide an original answer to the important and controversial question of what Descartes means by the expression “innate idea” and of what he takes the extent of such ideas to be. This main aim is joined with the goal of explaining and, where possible, eliminating the tensions, or even contradictions, which seem to be generated by Descartes’ (at first sight) less than compatible claims on the given questions in different texts. My own standpoint emerges from my progressive demon­stration and rejection of that which I consider to be mistaken or misleading interpretations of different aspects of Descartes’ claims about innate ideas. A decisive part in all this is played by the distinction between the implicit and explicit apprehension of the content known and a distinction between three types of potentiality on the basis of this apprehension – pure receptivity of the mind; dispositions of the mind to be actually modified by certain specific apprehensions; and finally the potential explicit presences of ideas as the realisations of the disposition in question for the given mind.

Ziel der vorliegenden Studie ist es, eine originale Antwort auf die wichtige und kontroverse Frage zu geben: Was meint Descartes mit dem Begriff „angeborene Idee“, und welchen Umfang hat gemäß ihm die Klasse der angeborenen Ideen? Dieses Ziel wird getragen von der Ambition, Spannungen oder gar Widersprüche zu erläutern bzw. zu beseitigen, die durch Descartes’ auf den ersten Blick in verschiedenen Texten zu findenden, schwer miteinander vereinbarenden Äußerungen zu den gegebenen Fragen hervorgerufen werden. Nach und nach arbeite ich dabei meine eigene Position heraus, was vor dem Hintergrund des Verweises auf und der Ablehnung von meiner Meinung nach fehlerhaften bzw. irreführenden Interpretationen verschiedener Aspekte der Äußerungen Descartes’ hinsichtlich der angeborenen Ideen geschieht. Die maßgebliche Rolle meines Ansatzes spielt dabei die Unterscheidung zwischen impliziter und expliziter Apprehension des erkannten Inhalts, worauf die Unterscheidung dreier Arten von Potentialitäten aufbaut, die in Descartes’ Konzept des Innatismus am Werk sind– die reine Rezeptivität des Geistes, des Weiteren die Disposition des Geistes zur ständigen Modifizierung durch bestimmte spezifische Apprehensionen und schließlich die potentiell explizite Anwesenheit der Ideen als Aktualisierung der genannten Disposition für den gegebenen Geist.