Negationsforschung im Paradigmenwechsel um die Jahrtausendwende

When German studies was established at Gdansk University in 1989, the Soviet Empire was on the brink of its collapse. The collapse of the Soviet Union was characterized, among other things, by the rapid development of national sciences in the post-Soviet space, which wanted to integrate into the pan-European education system. This process was also accompanied by a paradigm change in national linguistics as a whole and in their German studies in particular. The aim of this article is to show, using the example of a universal linguistic category of negation, which important steps German studies has taken in the past 30 years. The study focuses on domestic and foreign German studies, namely in Poland and in Ukraine.

Als 1989 die Germanistik an der Universität Gdansk gegründet wurde, stand das sowjetische Imperium direkt vor seinem Niedergang. Der Zerfall der Sowjetunion zeichnete sich unter anderem durch eine rasche Entwicklung nationaler Wissenschaften im postsowjetischen Raum, die sich in das gesamteuropäische Bildungssystem integrieren wollten. Dieser Prozess wurde auch durch einen Paradigmenwechsel in nationalen Linguistiken im Ganzen und in deren Germanistiken im Einzelnen begleitet. Das Ziel des Beitrags ist, am Beispiel einer universalen linguistischen Kategorie der Negation zu zeigen, welche wichtigen Schritte die Germanistik in den letzten 30 Jahren zurückgelegt hat. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Inlandsgermanistik und zwei Auslandsgermanistiken – die polnische und die ukrainische.